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Löwenkopf gleich mit dazu

loewe-grosswildjagd-turismus-540x304Ihn zu jagen, ist verboten: Dieser Löwe lebt im Nairobi-Nationalpark in Kenia. Das Land setzt auf Fototouristen statt auf Jäger.  |  © Marko Djurica/Reuters

Was ist ein Tierleben wert? Die Antwort ist einfach, für manche Menschen nicht mehr als 50 Euro. Bedrohte Tierarten werden nun in Afrika zum Abschuss gegen Entgelt freigegeben, ja sogar feilgeboten.
Der Preis kommt dabei ganz auf das Tier an. Wo ein Pavian für einen schlappen 50 Euroschein als Zielscheibe dient, darf man für einen prächtigen Löwen wie Cecil 50.000 Euro blechen.

Es ist einfach grotesk wie mit dem bedrohter Tierarten umgegangen wird. Da ist es kein Wunder, dass die Zahl der bedrohten Tierarten immer weiter am wachsen ist.

Es ist jedoch ein legaler Markt, der stetig wächst. Nicht nur in Afrika, wo der Jagdtourismus angeblich helfen soll, die Armut zu bekämpfen, die Entwicklung des Landes zu fördern und – so widersprüchlich es klingt – eben jene gejagte Spezies vor dem Aussterben zu bewahren. Weltweite Jagdreisen sind gefragt. (ZEIT)

Ob die Jagd auf eine bestimmte Tierart legal ist, bestimmen die nationalen Gesetze. Die Ausfuhr der erschossenen Tiere ist jedoch nicht so einfach, da dort die Legalität von dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES geregelt wird.
Die Quote richtet sich dabei nach Art und Herkunft. Aus Tansania beispielsweise dürfen in diesem Jahr 200 Stoßzähne von 100 Afrikanischen Elefanten als Zeichen des Triumphs über die Natur mitgenommen werden, aus Sambia maximal 160 von 80 Tieren.

Meiner Meinung nach ist dieses Verhalten verachtenswert und es sollten die örtlichen Behörden dagegen vorgehen, doch es ist klar, dass jene dies nicht tun werden. Es ist krass, was Armut mit den Menschen anstellen kann…

Gorden Teichmann

Ein Kommentar zu „Löwenkopf gleich mit dazu

  1. Es ist wirklich pervers. Über die generelle Doppelmoral in Bezug auf Tiere (nicht nur in Afrika) habe ich vor einiger Zeit mal geschrieben. Das aber nur am Rande. Was mich wirklich ärgert, ist dass nur über diesen einen Löwen berichtet wurde. Das wäre eine Möglichkeit gewesen, um auf die generelle Situation hinzuweisen. Der „Shitstorm“ ist abgeklungen, die Chance verpufft.

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