Flüchtlinge · Politik

Riexinger kritisiert Schäubles Lawinen-Vergleich

Halle (ots) – Bernd Riexinger, der Vorsitzende der Linkspartei, hat den von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gewählten Vergleich der Flüchtlingsströme mit einer Lawine.

Schäuble sagte den Lawinen-Vergleich auf einer Veranstaltung in Berlin. Er wisse jedoch nicht, ob diese Lawine bereits unten im Tal angekommen sei oder sich noch am oberen Ende des Hanges befinde, sagte er.

„Ich halte das für katastrophal“, kritisierte Bernd Riexinger der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“. „Er läuft Gefahr, die rechten Kräfte zu bestärken. Ich weiß nicht, warum sich Schäuble dazu hinreißen lässt. Ich halte das für politisch außerordentlich gefährlich.“

Auch andere Politiker wie Heiko Maas von der SPD reagierten empört auf diesen Vergleich. „Niemand sollte Schwierigkeiten verschweigen oder schönreden, aber genauso sollte auch niemand mit seinen Worten Öl ins Feuer gießen.“, sagte er zu „Spiegel Online“. „Solidarität und christliche Nächstenliebe stärkt man jedenfalls nicht mit dramatischem Katastrophen-Vokabular“ kritisierte Maas seinen Kabinettskollegen. „Stattdessen müssen wir uns weiter an die Arbeit machen und das tun, was die Menschen zu Recht von uns erwarten.“

Sigmar Gabriel, der SPD-Vorsitzende, sagte dazu nur, er „würde einen solchen Vergleich nicht wählen“.

4 Kommentare zu „Riexinger kritisiert Schäubles Lawinen-Vergleich

  1. Wie man es bezeichnet, ist eigentlich egal, es ist einfach nicht schaffbar und es braucht Grenzen für den Flüchtlingszustrom (so nennt es der Ex-Bürgermeister von Neukölln), die kommen bei der Linke auch noch, schon aus ganz logistischen Gründen.

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    1. Wie man es bezeichnet ist nicht egal. Es setzt ein Statement zu der Flüchtigskrise. Bezeichnet man es als Lawine, wird die Flüchtlingskrise nur noch schlimmer auf genommen. Eine Lawine bringt Chaos und schlimmstenfalls auch Tod…

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      1. Dann sollten wir uns Gedanken machen, wenn ein Mitglied der amtierenden Bundesregierung sich „genötigt“ sieht, so eine Aussage zu formulieren.

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  2. Man sollte die Dinge schon beim Namen nennen und „Lawine“ ist eine sehr treffende Beschreibung. Beschönigen bringt da nichts. Es ist ja nicht so, dass man es nur oft genug sagen muss und dann wird alles gut. Auch wenn es manche vielleicht glauben. (siehe „wir schaffen das“ von Merkel). Die Flüchtlingskrise sollte, als das was sie wirklich ist, aufgenommen werden. Nämlich als eine ernste Bedrohung für unsere Gesellschaft. In diesem Zusammenhang passt die Aussage von Peter Scholl-Latour. (sinngemäß) Indem man halb Kalkutta aufnimmt, rettet man nicht Kalkutta. Man wird Kalkutta.

    Zu Chaos und Tod kann ich den folgenden Artikel Empfehlen:
    http://www.zeit.de/2015/45/bevoelkerungsentwicklung-einwanderung-buergerkrieg-fluechtlinge-maenner?wt_zmc=sm.ext.zonaudev.mail.ref.zeitde.dskshare.link.x&utm_medium=sm&utm_source=mail_zonaudev_ext&utm_campaign=mail_referrer&utm_content=zeitde_dskshare_link_x

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